Kring 02, 02. Kapitel, Seite 19


Eigentlich nur ziemlich großes Appartement, Margas Wohnung. Kleine Küche, mittleres Badezimmer und zwei sehr unterschiedlich große Räume. Der kleinere als Empfangs- und Arbeitszimmer eingerichtet, ursprünglich wohl als Schlafzimmer gedacht. Marga bevorzugte dafür jedoch den erheblich weitläufigeren Raum. Berankter Balkon schloss dessen gesamte Zimmerbreite von reichlich fünf Metern ab. Wie ein Wintergarten wirkte dies, ob durchgehender Glasfront zum Balkon.

Alles absichtsvoll sparsam ausgestattet, mit sicherem Geschmack auf wirklich Notwendiges gerichtet. Nichts überflüssig. Selbst wertvolle Kunstdrucke an Wänden erschienen selbstverständlich und unverzichtbar. Hohe Pflanzen rundeten das Gesamtbild, beleuchtet von angenehmen Sonnenlampen. Gezielte Zurückhaltung und Unverschnörkeltheit der Einrichtung bewirkte verschwenderische Weite. Sicher keine billigen Sachen. Besondere Lebensart offenbarte raumgreifendes Bett, dessen gewölbtes Kopfteil zur Fensterfront wies.

Bestimmt zwei mal zwei Meter groß, stand es mittendrin, bestimmte den Raum, versprach höchstmögliche Bequemlichkeit. Ringsherum passende Tischchen, sowie Ablagen mit und ohne Rollen. Offenbar sollen sie Nutzern reichlicher Bettpolster für Getränke und Leckereien dienen. Links herrschte Multimediaanlage über gesamte voll verspiegelte Wand. Rechts wartete dreifache Sesselgruppe großpolsterig. Flauschiger Teppichboden dämpfte Schritte, gediegene Brücken zugefügt. Zierwerk aus verschiedenfarbigen Stoffbahnen rundete alles, verlieh unverwechselbar weiblichen Eindruck.

Kein Plüsch, kein Kitsch, kein Plunder! Keine Rüschen, keine dümmlichen Clownsgesichter, keine heulenden Harlekine, keine stupide Puppensammlung, keine staubfangenden Antiquitäten, keine kakelbunten Rokokofigürchen, keine nutzlosen Sammeltassen oder andere alte und neue Geschmacksverluste.

Marga kam aus dem Badezimmer zurück, lächelte fast geheimnisvoll. Negligé, Baby-Doll, Reizwäsche oder gar Strapse erwartete Eckart ohnehin nicht.

Wäre wirklich ,der Gipfel'. Versehen mit derartigem Stumpfsinn, sieht auch das umwerfendste Vollweib wie ein billig dummes Flittchen aus. Da können diese knappen Plünnen noch so teuer gewesen sein. - Gnadenlose Pufferotik!

Marga trug hellseiden bodenlanges Gewand, Kimono vergleichbar. Geschmeidig umfloss es ansehnliche Körperrundungen, ließ sie im schimmernden Gegenlicht aufscheinen. - Nichts darunter, außer Alabasterhaut! Weibliches Gedicht!

Hingerissen erinnerte Eckart blitzartig Carls Worte, hinter seiner und Margas vermeintlicher Unscheinbarkeit stecke geballter Sex-Appeal. Erotik hoch drei! Volle Ladung! Zweifellos richtig, von ihm schon vorher erkannt. Aber was er nun sah, ließ himmlisch schweben. Margas versprechendes Lächeln bedeutete, er könne seinerseits ins Badezimmer. Obwohl lieber sofort ihr Versprechen eingefordert, ging er, duschte und schlüpfte in bereitgelegten, ähnlichen Kimono.

Rasch zurück in weiten Raum. - Lediglich dreiflammiger Kerzenhalter spendete Licht, steigerte Spannung. Marga saß inmitten des großen Bettes auf ihren Fersen, trank aus perlig gefülltem Weinglas, reichte es ihm. Prickelnd rann tiefer Schluck Eckarts Kehle abwärts, strömte durch, richtete wachsende Erregung endgültig auf. Er stellte das Glas auf nahstehenden Tisch, glitt hinter Marga aufs Bett, umschlang sie, griff zartes Kinn, hob halboffenen Mund seinem entgegen. Lippen umschlossen, sacht drängende Zungen gelangten in warme Höhlen, trafen, umschlangen, wanden, verschmolzen.

Eckarts Hände erforschten Margas Körper. Sie bog ihm rückwärts entgegen, stachelte männliche Härte. Wellen drängten aneinander. Marga streichelte über spielende Muskeln fester Schenkel, erfühlte rückwärtig schmale Männerhüften. Stoffe flossen herunter. Haut ohne Schranken! Atemloser Kuss. Eckarts linke Hand glitt in Margas Schoß, tastete bedacht, schob Stück um Stück seinen Unterleib unter ihren, zog sie herauf, heran und darüber. Alles fand eigenständig vorbestimmten Weg, drang ein, nahm auf und verharrte minutenlang fast reglos.

Zügelloser Rausch...


Alle Rechte vorbehalten
Mannie Manie © 1996-2000
Unentgeltliche Weitergabe erlaubt!

weiterblättern: